Im Rahmen der Webinar-Reihe „KI in der Marktforschung“ lud der VMÖ am 7. Oktober 2025 zum Webinar „Ki-moderierte Interviews“ ein:
KI-moderierte Interview-Methode Demo
David Ranftler (Xelper) präsentierte eine Demo einer KI-moderierten Interview-Methode, die er mit Malte Freksa (Horizoom) entwickelt hat. Er erklärte, wie die Methode funktioniert, einschließlich der Begrüßungsseite, der interaktiven Assistentin Emmy und des Leitfadens für die Fragen. David zeigte auch ein Beispiel eines laufenden Interviews über Elektromobilität und erläuterte, wie die KI den Gesprächsverlauf steuert, während die Teilnehmer über 15-20 Minuten engagiert bleiben.
KI-Analysen für Elektroautobesitzer
David präsentierte eine Studie zu Elektroautobesitzern, die 102.100 KI-moderierte Interviews enthielt, und erklärte die Entwicklung ihrer Analyseplattform. Er demonstrierte die Funktionalitäten des Dashboards, das es Nutzern ermöglicht, KI-Analysen zu verfolgen und auf Originaltranskripte zuzugreifen, sowie die „Chat with your Data“ Funktion für direkte Fragen. David erwähnte, dass die Plattform sowohl für die Durchführung von Interviews als auch für die detaillierte Analyse der Ergebnisse verwendet werden kann.
KI-moderierte Interviews im Vergleich
David erläuterte die Vorteile von kI-moderierten Interviews gegenüber traditionellen Quant-Befragungen, insbesondere die höhere Variabilität der Antworten und die Möglichkeit, explorativ zu arbeiten ohne vordefinierte Antwortmöglichkeiten. Er präsentierte verschiedene Anwendungsbereiche dieser Methode, darunter Meinungs- und Politikforschung, Markenwahrnehmung, Medienforschung, B2B-Befragungen und Ideenvalidierung. David erwähnte auch, dass diese Studien typischerweise in 2-3 Wochen abgeschlossen werden können und bieten die Möglichkeit, qualitative Daten anonym zu erheben.
KI-moderierte Interviews und Formate
David präsentierte verschiedene Formate für KI-moderierte Interviews, darunter Chat-basierte Interviews im Stil von WhatsApp oder Messenger, die sich besonders für Probanden eignen, da es sich um ein gewohntes Format handelt. Er erläuterte auch Multimethodenansätze, die KI-Interviews mit Online-Befragungen oder Tiefeninterviews verknüpfen können, sowie die Nutzung von KI-Chats für Community-Befragungen und Webseitentests. David beschrieb den Studienablauf, der ein kurzes Setup, Feldzeit von 2-3 Werktagen bis zu 2 Wochen und eine manuelle Nachbearbeitung umfasst, wobei die Datenspeicherung ausschließlich auf Microsoft-Servern in Europa erfolgt.
Verbesserung qualitativer Daten in Online-Befragungen
Malte präsentierte die Ergebnisse einer Studie über verschiedene Methoden zur Verbesserung qualitativer Daten in quantitativen Online-Befragungen, die vor sechs Jahren begonnen wurde. Die Studie verglich vier Bedingungen: klassische Textfeld-Eingabe, Voice-Input, Xapa-Chatbot und Telefon-Chatbot. Die Ergebnisse zeigten, dass der Textfeld-Input am einfachsten zu handhaben war, der Chatbot gut funktionierte, während Voice-Input und Telefon-Chatbot hohe Dropout-Raten aufwiesen. Die KI-gestützte Kategorisierung erwies sich als effektiv und generierte mehr Input als menschliche Kategorisierung. David erklärte, dass eine typische Studie mit 100 Interviews etwa 3.000€ kosten würde.
KI-gestützte Interviews Diskussion
Die Teilnehmer diskutierten die Funktionalität und Anwendungsmöglichkeiten von KI-gestützten Interviews. David erklärte, dass sie über 10.000 Interviews durchgeführt haben und die KI erfolgreich Plausibilitätskontrollen durchführt, um Irreführungen zu verhindern. Die Gruppe besprach die Verwendung verschiedener Sprachmodelle von OpenAI und Microsoft, einschließlich spezieller Modelle für österreichisches und schweizerisches Deutsch, wobei Dialekte und gebrochenes Deutsch problemlos verarbeitet werden können. David bot an, kostenlose Unterstützung für Bachelor- und Masterarbeiten zu bieten und erwähnte, dass sie derzeit Speech-to-Speech-Funktionen experimentieren, obwohl diese noch nicht vollständig implementiert sind.
Hier gelangen Sie zur Aufzeichnung: Video-Aufzeichnung KI-moderierte Interviews