KI, Methodenvielfalt und internationale Vernetzung prägen die Marktforschung
Beim diesjährigen ESOMAR-Kongress „Reimagine!“ in Prag traf sich die internationale Marktforschungsgemeinschaft zu einem der meistbesuchten Branchenevents der letzten Jahre. Rund 1.000 Teilnehmer:innen aus über 70 Ländern nahmen an den Sessions, Diskussionen und Networking-Formaten teil – auch Österreich war mit mehreren Vertreter:innen vor Ort, darunter Florian Kögl (VMÖ-Präsident und ESOMAR-Rep für Österreich) und Christina Matzka (Triple M Marktforschung).
Bereits vor Kongressbeginn fand das Treffen der ESOMAR-Reps und auch der Verbandsvorsitzenden statt, bei dem nationale Verbände Ideen und Best Practices austauschten. Florian Kögl betonte die Bedeutung dieses Austauschs: „Der Dialog mit anderen Ländern zeigt, wie vielfältig Marktforschung gelebt wird und welche Formate echten Mehrwert für Mitglieder schaffen.“ Besonders das Event-Format ESOMAR Connect habe sich als Erfolgsmodell erwiesen. Für 2026 plant Kögl ein solches Connect-Event erstmals auch in Österreich.
Thematisch dominierte, wie erwartet, Künstliche Intelligenz. Die Beiträge zeigten, dass KI nicht mehr bloß ein Trendthema ist, sondern konkrete Anwendung in der Praxis findet. Gleichzeitig äußerte Christina Matzka auch kritische Töne: „Es braucht weiterhin erfahrene Marktforscher:innen, die zwischen KI und Auftraggeber:innen übersetzen und einordnen, was wirklich funktioniert.“
Neben KI standen Themen wie Methodenkombinationen (Primär- & synthetische Daten, digital & analog, quant & qual), Nachhaltigkeit, Ethik, Emotionsmessung und Datenqualität auf der Agenda. Österreich war mit zwei Ausstellern vertreten, ReDem und Talk Online Panel, die Teile der heimischen Marktforschungsbranche repräsentierten und spannende Einblicke in ihre Lösungen boten.
Ein Highlight bildete die Abschluss-Keynote des niederländischen Kulturwissenschaftlers Fons Trompenaars, der dazu aufrief, „das Beste aus beiden Welten – digital und analog – zu verbinden“. Der Kongress bot insgesamt ein vielseitiges, inspirierendes Programm und weckte Vorfreude auf den nächsten ESOMAR-Kongress 2026 in Valencia.